Ähnlich wie bei der Krankenversicherung befindet sich auch die gesetzliche Pflegeversicherung in Deutschland seit Jahren in eine Krise. Grund dafür ist die Überalterung der Gesellschaft in Verbindung mit den geburtenschwachen Jahrgängen nach Ende des Zweiten Weltkriegs, die dafür sorgen, dass immer mehr pflegebedürftige Personen auf immer weniger Beitragszahler treffen. In der Folge entstehen Ungleichgewicht, das der Pflegeversicherung in Deutschland seit Jahren Probleme bereitet.
Aus diesem Grund empfiehlt sich der Abschluss einer privaten Pflegeversicherung beziehungsweise einer Pflegezusatzversicherung. Diese sorgt dafür, dass im Fall einer Pflegebedürftigkeit des Versicherten die Differenz zwischen dem Höchstbetrag, welchen die gesetzliche Pflegeversicherung auszahlt und den tatsächlich entstandenen Pflegekosten ausgeglichen wird. Dabei kann es sich mitunter um einige tausend Euro im Monat handeln, wenn der Pflegebedürftige beispielsweise in einer stationären Pflegeeinrichtung untergebracht werden muss. Der Höchstsatz bei der gesetzlichen Pflegeversicherung liegt in Deutschland bei derzeit rund 1.400 Euro, was keinesfalls für eine stationäre Pflege ausreicht. Es gibt zwar zusätzlich noch eine Härtefallregelung, bei der noch einmal rund 500 Euro mehr pro Monat gezahlt werden, allerdings wird diese nur in den seltensten Fällen gewährt.
Damit empfiehlt sich der Abschluss einer privaten Pflegeversicherung insbesondere für Personen, die über keinen großen Kreis von Angehörigen verfügen, welche sie eventuell im Alter pflegen können und damit die Kosten niedriger halten. Bei alleinstehenden Personen ohne Kinder und sonstige Angehörige kommt bei einer auftretenden Pflegebedürftigkeit meist nur die Unterbringung in einer stationären Pflegeeinrichtung infrage. Wer in diesem Fall ausschließlich auf die gesetzliche Pflegeversicherung zur Finanzierung setzt, wird große Probleme bekommen.